8.12.05

Posttraumatischer Stress

Rund 80 Prozent aller Menschen werden irgendwann in ihrem Leben mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert, aber nur etwa vier Prozent der Bevölkerung erkranken im Verlauf des Lebens an einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Markus Heinrichs und Ulrike Ehlert vom Psychologischen Institut der Universität Zürich hat nun in einer mehrjährigen Studie erstmals zeigen können, dass unter zahlreichen psychologischen und biologischen Faktoren lediglich zwei Persönlichkeitseigenschaften das höchste Risiko darstellen: eine erhöhte Feindseligkeit anderen Menschen gegenüber und ein geringes Vertrauen auf Kontrollierbarkeit und Beeinflussung des eigenen Lebens.

Wie die Wissenschaftler weiter zeigen, entwickeln Personen mit diesem Risiko schon bald nach einem traumatischen Erlebnis eine Reihe weiterer psychischer Symptome wie depressive Störungen, Ängste und körperliche Beschwerden. Dagegen bleiben Personen ohne diese beiden Risikofaktoren nach einem traumatischen Erlebnis offenbar von einer psychischen Krankheit verschont.

In der Studie untersuchten die Forscher eine Hochrisikogruppe von jungen Einsatzkräften der Feuerwehr. Diese Berufsgruppe zeigte in vorangehenden Studien ein vierfach erhöhtes Risiko für eine posttraumatische Belastungsstörung. In die Studie wurden 43 junge, gesunde Feuerwehrmänner noch vor ihrem Arbeitsbeginn aufgenommen. Sie wurden über zwei Jahre hinweg regelmäßig hinsichtlich zahlreicher psychischer Symptome sowie Stresshormonveränderungen untersucht.

"Unsere Ergebnisse werden sowohl die Früherkennung von Risikopersonen wie auch eine frühe Prävention innerhalb belastender Berufsfelder wie Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei oder Militär verbessern helfen“, resümiert Heinrichs.

MEDICA.de; Quelle: Universität Zürich