3.5.06

Führung in Europa

Die amerikanische Personalberatung Development Dimensions International DDI hat 201 Manager in England, Frankreich und Deutschland befragt und deutliche Unterschiede in der Auffassung zum Thema Führung festgestellt.

Hier erst die Gemeinsamkeiten: Alle schätzen Teamarbeit, klagen über zu wenig Zeit fürs Private und suchen das Feedback von Kollegen, um sich weiterzuentwickeln.

Die wesentlichen Unterschiede: Der britische Manager ist leistungsorientiert, genießt es zu führen und zu entscheiden und sieht dies als Privileg an, mag es, wenn seine Entscheidungen hinterfragt werden, ist aber auch recht kritisch, was die Leistung seines Teams angeht.

Der französische Manager mag Kritik an seiner Führung deutlich weniger, genießt die Macht und das Treffen von Entscheidungen, ohne dass sich jemand einmischt. Für ihn ist das Ansehen, das seine Position mit sich bringt, besonders wichtig. Aber er fühlt sich weniger wohl in seiner Rolle als der Brite.

Der deutsche Manager ist eher demokratisch eingestellt, möchte im Konsens entscheiden und hat mehr das Unternehmensinteresse als das eigene im Sinn. Ihm ist die Macht, die seine Position mit sich bringt, weniger wichtig. Entsprechend hat er am meisten Probleme, harte Entscheidungen zu treffen.

Interessant das Ergebnis in Sachen Personalentwicklung. Während der Brite es als großen Vorteil betrachtet, talentierte Mitarbeiter zu entwickeln, geben das die Franzosen kaum an. Auch das ist typisch: Der Brite hat am wenigsten Angst vor dem Scheitern, diese Angst ist in Frankreich und Deutschland weiter verbreitet.

Gefunden in mwonline.de. Die Studie wird näher beschrieben in der Zeitschrift Personal, Heft 3, 2006.